Hallo und herzlich willkommen bei einer neuen Folge von Medcast mit dem Thema Neoplasien
und Fehlbildungen der Niere.
Exklusiv und nur für euch vom Medcast-Team.
Neoplasie, was war das noch gleich nochmal?
Mit dem Begriff Neoplasie oder auch Tumor bezeichnet man Gewebsneubildungen.
Hierbei unterscheidet man benigene und maligene Formen.
Falls ihr mehr Details darüber erfahren möchtet, dann könnt ihr euch dazu den Audiopodcast
mit dem Titel Tumor anhören.
So, aber jetzt schnell zum eigentlichen Thema.
Auch Nieren-Tumoren kann man zunächst in gutartige und bösartige Formen unterteilen.
Beschäftigen wir uns zunächst mit den gutartigen Neoplasien.
Dazu zählt das papilläre Adenom.
Der Name deutet bereits auf die mikroskopisch sichtbare Veränderung hin.
Das papillär angeordnete Tubusepithel, welches nur geringfügig Zellatypien oder Methosen
aufweist.
Makroskopisch ist es sehr gut sichtbar, durch kleine grau-gelbe und gut begrenzte runde
Knoten.
Diese befinden sich meistens direkt unter der Nierenkapsel.
Das Risiko für papilläre Adenome steigt mit zunehmendem Alter und mit der Dauer einer
Dialyse.
Eine weitere gutartige Neoplasie der Niere ist das Onkozytom.
Da es sich hierbei um Neubildungen des Tubusepithels handelt, spricht man von einem epithelialen
Tumor.
Namensgebend sind die Onkozyten.
Das sind große Zellen mit mitochondriem-reichem eosinophilen Psytoplasma.
Zu guter Letzt das Angiomyolipom.
Dieser gutartige Mischtumor, der zum Teil bis in das perirhenale Fettgewebe verdrängend
wächst, besteht aus abnormen Gefäßen, glatten Muskelzellen und reifem Fettgewebe.
Nun zu den bösartigen Nierentumoren.
Ihr solltet euch beide Typen gut einprägen.
Als erstes das Nierenzellkarzinom.
Es ist deshalb so wichtig, da es über 90% aller maligenden Nierentumoren ausmacht.
Dieser, vom Tubus- oder Sammlerohrepithel ausgehende Tumor, kommt doppelt so häufig bei Männern
wie bei Frauen vor.
Als Risikofaktoren gelten Rauchen, eine langjährige Dialyse mit erworbenen cystischen Veränderungen,
phenacetinhaltige Medikamente, Azen und Adipositas, aber auch angeborene Erkrankungen wie die
von Hippel-Lindau-Erkrankung.
Das Nierenzellkarzinom tilt meistens unilateral in der Rinde des oberen oder unteren Nierenpols
auf.
Ein markantes Zeichen des Tumors ist eine Pseudokapsel, die, im Gegensatz zu einer normalen
Kapsel, aus organespezifischem Gewebe besteht.
Etwa 5 bis 10% der betroffenen Personen leiden unter der klassischen Trias aus Flankenschmerz,
Hämaturie und tastbarer abdomineller Raumforderung.
Makroskopisch zeigt sich ein sogenanntes buntes Bild.
Gelbe Nekrosen nehmen zahlreichen frischen, also rötlichen oder älteren folglich braunen
Einblutungen und Verkalkungen.
Histologisch sind vier Typen eines Nierenzellkarzinoms unterscheidbar.
Erstens das mit 80% am häufigsten auftretende klarzellige Nierenzellkarzinom.
Dieses ist durch eine Anhäufung von Glykogen und Fetten in den Tumorzellen gekennzeichnet.
Zweitens das papilläre Nierenzellkarzinom, bei dem der Tumor Papillen ausbildet.
Presenters
Susann Langguth
Zugänglich über
Offener Zugang
Dauer
00:07:40 Min
Aufnahmedatum
2015-01-12
Hochgeladen am
2015-02-13 15:34:05
Sprache
de-DE